Smart Factory Glossar

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Fertigungssteuerung in der Smart Factory: Ihre Produktion im Griff

Die Fertigungssteuerung sorgt dafür, dass Ihre Produktion wie ein perfekt abgestimmtes Orchester performt, denn hier laufen alle Fäden zusammen. Sie sorgt dafür, dass alle Aufträge pünktlich, effizient und mit optimalem Ressourceneinsatz umgesetzt werden. Während die Fertigungsplanung vorgibt, was produziert wird, garantiert die Fertigungssteuerung, dass diese Pläne in der Praxis reibungslos umgesetzt werden. Von der Maschine bis zum Mitarbeiter, von der Materialbereitstellung bis zum fertigen Produkt. So wird aus der Planung von Fertigungsprozessen Realität, Stillstände werden minimiert und Liefertermine zuverlässig eingehalten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu den Kernaufgaben und Methoden zählen die Auftragsfreigabe, Maschinen- und Arbeitsplatzbelegung, Reihenfolgeplanung, Echtzeitüberwachung, Prioritätsregelungen sowie Push- und Pull-Techniken.
  • Ziele und Nutzen der Digitalisierung sind eine hohe Termintreue, bessere Ressourcennutzung, weniger Stillstände und höherer Durchsatz.
  • Auftragsfreigabe: Produktionsaufträge werden an die Fertigung übergeben, sobald alle Voraussetzungen wie Materialverfügbarkeit und freie Kapazitäten erfüllt sind.
  • Koordination der Maschinen- und Arbeitsplatzbelegung: Hier wird festgelegt, welche Maschine oder welcher Arbeitsplatz für welchen Auftrag eingesetzt wird.
  • Reihenfolgeplanung: Wenn mehrere Fertigungsaufträge parallel anstehen, bestimmt die Reihenfolgeplanung die Abarbeitung. Dabei werden Kriterien wie Liefertermin, Rüstaufwand oder Priorität des Kundenauftrags berücksichtigt.
  • Überwachung und Rückmeldung: Während der Produktion werden Aufträge in Echtzeit überwacht. Rückmeldungen aus der Fertigung, etwa über Fortschritt, Störungen oder Qualitätsabweichungen, fließen sofort in die Steuerung ein, um Anpassungen vorzunehmen.

MPDV unterstützt Sie bei der Fertigungssteuerung und -planung.

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Die wichtigsten Ziele der Fertigungssteuerung

Ein zentrales Ziel der Fertigungssteuerer ist es, die Termintreue zu sichern. Nur wenn Aufträge zuverlässig zum vereinbarten Zeitpunkt abgeschlossen werden, lassen sich Lieferzusagen einhalten und die Kundenzufriedenheit gewährleisten.

Darüber hinaus soll die Fertigungssteuerung dafür sorgen, dass Produktionsressourcen optimal genutzt werden. Maschinen, Werkzeuge, Personal und Material werden so eingesetzt, dass Auslastung und Effizienz steigen, während unnötige Leerlaufzeiten vermieden werden.

Ein weiteres Ziel ist es, Stillstände frühzeitig zu vermeiden oder schnell zu beheben. Durch das rechtzeitige Erkennen von Engpässen und Störungen können Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um unproduktive Zeiten zu reduzieren.

Nicht zuletzt dient die Fertigungssteuerung auch der Verbesserung von Qualität und Durchsatz. Eine abgestimmte Steuerung verringert Ausschuss und Nacharbeit und ermöglicht gleichzeitig, die Produktionsmenge zu erhöhen. Ohne Kompromisse bei der Qualität!

Eine Übersicht über die Methoden der Fertigungssteuerung

In der Fertigungssteuerung kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz, um Produktionsprozesse effizient und flexibel zu gestalten.

Eine verbreitete Vorgehensweise sind Prioritätsregelungen, mit denen entschieden wird, in welcher Reihenfolge Aufträge abgearbeitet werden. Ein klassisches Beispiel ist das “First In, First Out”-Prinzip (FIFO), bei dem der zuerst eingegangene Auftrag auch zuerst bearbeitet wird. In komplexeren Situationen können jedoch auch andere Regeln wie “Aufträge mit kürzester Bearbeitungszeit zuerst” oder “Aufträge mit dem nächsten Liefertermin zuerst” zielführend sein.

Eine grundlegende Unterscheidung besteht weiterhin zwischen Push- und Pull-Techniken:

  • Bei der Push-Technik werden Aufträge nach den Vorgaben der Planung in die Fertigung hineingedrückt. Ob die aktuellen Kapazitäten dafür ausreichen, spielt zunächst keine Rolle. Ziel ist es, die geplanten Produktionsmengen abzuarbeiten. Diese Methode ist in stabilen Fertigungsumgebungen verbreitet, kann aber zu hohen Beständen oder Überlastungen führen.
  • Die Pull-Technik hingegen setzt auf Bedarfssignale: Aufträge werden erst dann gestartet, wenn ein tatsächlicher Bedarf vorliegt. Das reduziert Lagerbestände und erhöht die Flexibilität, erfordert jedoch eine verlässliche Datenbasis und kurze Reaktionszeiten.

Ein weiteres zentrales Instrument ist der Kapazitätsabgleich. Dabei wird geprüft, ob die verfügbaren Ressourcen wie Maschinen, Personal oder Material ausreichen, um die anstehenden Aufträge zu bewältigen. Falls Engpässe auftreten, können durch Umplanungen geeignete Lösungen gefunden werden, um die Produktion dennoch termingerecht fortzuführen. Dazu gehören beispielsweise der Einsatz alternativer Maschinen oder veränderte Schichten.

Zunehmend wichtiger wird die Echtzeitsteuerung mithilfe von MES- und APS-Systemen:

  • Ein MES (Manufacturing Execution System) liefert aktuelle Daten direkt aus der Fertigung, sodass Abweichungen sofort sichtbar werden und schnelle Reaktionen möglich sind.
  • APS-Systeme (Advanced Planning and Scheduling) ergänzen dies durch intelligente Algorithmen, die eine detaillierte Feinplanung erlauben und selbst komplexe Abläufe simulieren können. Dadurch wird die Steuerung nicht nur effizienter, sondern auch deutlich anpassbarer.

Fertigungsplanung im Überblick: Basis für reibungslose Abläufe

Die Fertigungsplanung legt das Produktionsprogramm fest, also welche Produkte wann und in welcher Reihenfolge gefertigt werden. Sie befasst sich demnach damit, Produktionsprozesse zu organisieren, zu steuern und zu überwachen. Sie ist ein zentraler Aspekt des Produktionsmanagements und zielt darauf ab, eine effiziente und reibungslose Herstellung und Montage von Teilen sicherzustellen. Dies ist die Basis für eine leistungsstarke Produktion. Neben dem Planen der eigentlichen Fertigungsprozesse berücksichtigt die Fertigungsplanung das Bereitstellen der Materialien, die Kapazitätsplanung und die Terminierung.

Sie liefert die Antworten auf folgende Fragen:

  • Was wird gefertigt?
  • Wann wird gefertigt?
  • Wie wird gefertigt?
  • Womit wird das Produkt gefertigt?

     

Was gehört dazu?

Zu den Aufgaben von Fertigungsplanern gehören alle Anliegen zwischen der Konstruktion des Produkts und dessen Herstellung. Hierzu zählen unter anderem:

  • Festlegen der Produktionsziele
  • Auswahl der Produktionsverfahren
  • Planen des Produktionsablaufs
  • Kapazitätsplanung
  • Materialbedarfsplanung
  • Terminplanung
  • Überwachen der Produktion

Eine effiziente Kombination von Fertigungsplanung und Fertigungssteuerung trägt dazu bei, Ressourcen optimal auszulasten, Durchlaufzeiten zu verkürzen und Rüstzeiten und -kosten zu minimieren. Weiterhin kann der Personaleinsatz optimiert sowie die Produktivität maximiert werden. Die Verbesserung der Kundenzufriedenheit kann als übergeordnetes Ziel gesehen werden.

 

Unterschiedliche Arten der Fertigungsplanung

In der Praxis wird die Fertigung häufig mithilfe von Excel oder spezieller PPS-Software geplant.

  • Produktionsplanung per Excel: Dieses Tool für die Fertigungsplanung stellt aufgrund seiner Flexibilität und der breiten Verfügbarkeit für kleinere Unternehmen oder einfache Planungsaufgaben eine beliebte Wahl dar.
  • Fertigungsplanungssoftware über PPS-Systeme: Planungssoftware beinhaltet umfangreiche Funktionen, die genau auf die Bedürfnisse der Fertigungsindustrie abgestimmt sind. Diese reichen von der automatisierten Planung sowohl einfacher als auch komplexer Abläufe über die effiziente Personaleinsatzplanung bis hin zur Simulation von Planungsszenarien. Die Analyse und Berücksichtigung von Echtzeitdaten aus der Produktion ist ein weiterer wichtiger Bestandteil von Fertigungsplanungssoftware, ebenso wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Dieser hebt die Planung in jüngster Zeit auf ein völlig neues Level.

     

Fertigungsplanung mit Software

Die Feinplanung und Feinsteuerung sind laut Blatt 1 der VDI-Richtlinie 5600 eine der vielfältigen Aufgaben eines Manufacturing Execution Systems (MES). Diese grundlegende Aufgabe der Fertigungsplanung kann aber auch in einer eigenständigen Software abgebildet werden, so zum Beispiel im Advanced Planning and Scheduling System (APS) FEDRA von MPDV. Egal, ob die Planungsaufgaben mit einem MES oder APS erledigt werden: Sie sind laut VDI-Richtlinie 5600 klar umrissen und zentralisieren alle relevanten Aspekte der Produktion.

Dabei berücksichtigt werden

  • die Produktionsziele,
  • der Arbeitsvorrat,
  • die Ressourcenverfügbarkeit
  • und die Materialwirtschaft.
     

Ziel der Fertigungsplanung mit einer Software ist es, Maschinen effizient zu belegen und das Personal optimal entsprechend seiner Qualifikationen einzuplanen. Zu den weiteren Aufgaben gehört es, automatisiert Lösungen zu finden, sobald es in der Produktion zu unvorhergesehenen Ereignissen kommt. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Maschine plötzlich stillsteht oder Material nicht rechtzeitig angeliefert wurde, um weiterverarbeitet zu werden. Dann muss die Software schnell einen Alternativplan generieren, um den vereinbarten Liefertermin einhalten zu können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Software die detaillierte Planung und Steuerung der Fertigungsprozesse ermöglicht und dazu beiträgt, Ineffizienzen zu reduzieren. Zudem verbessert sie die Transparenz in der Produktion.

 

Fertigungsplanung mit KI

Künstliche Intelligenz wird zunehmend in die Fertigungsplanung integriert und verspricht dort erhebliche Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen. KI-Technologien können zum Beispiel helfen, komplexe Datenmuster zu erkennen, Prognosen zu erstellen und Entscheidungsprozesse zu optimieren. So kann KI genutzt werden, um die Produktionsplanung in Echtzeit an veränderte Bedingungen anzupassen.

MPDV bietet mit der Manufacturing App AI Planning eine Fertigungsplanung an, die auf Künstlicher Intelligenz basiert. AI Planning optimiert mithilfe des bewährten Reinforcement Learning die Verteilung von Arbeitsgängen auf Maschinen und Ressourcen. Die Optimierungsziele wie minimale Rüstaufwände oder maximale Termineinhaltung lassen sich vom Anwender definieren.

Digitalisierung in der Fertigungssteuerung: Vorteile und Herausforderungen

Die Digitalisierung durch Systeme wie MES oder APS bietet Unternehmen enorme Chancen. Sie sorgt für mehr Transparenz in der Produktionssteuerung, steigert die Termintreue, reduziert Stillstände und ermöglicht eine bessere Auslastung von Personal, Maschinen und Material. Insbesondere durch die Einbindung von Echtzeitdaten können Prozesse schneller angepasst und Abläufe flexibler gestaltet werden.

Gleichzeitig gibt es typische Herausforderungen, die Unternehmen im Blick behalten müssen:

  • Eine der größten Hürden ist die IT-Integration, da neue Systeme nahtlos mit bestehenden ERP- und Fertigungsumgebungen zusammenarbeiten müssen.
  • Auch Engpässe bei Ressourcen (etwa fehlendes Fachpersonal) sowie eine unzureichende Datenqualität können den Nutzen digitaler Lösungen schmälern.
  • Darüber hinaus spielen psychologische und organisatorische Faktoren eine Rolle: Viele Unternehmen empfinden die Fertigungssteuerung als zu komplex oder technisch überladen, was abschreckend wirkt. Häufig wird argumentiert, dass sich der Aufwand für eine digitale Lösung nicht lohne, da bewährte Tools wie Excel ausreichend seien. Besonders in kleinen und mittelständischen Betrieben begegnet man zudem einer gewissen Digitalisierungsfeindlichkeit. Automatisierung und KI werden dort eher als Risiko gesehen statt als Chance für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum.

Während Vorreiter der Industrie 4.0 bereits umfassende Plattformen einsetzen und von der vollständigen Integration profitieren, können KMU mit modularen, leicht implementierbaren Lösungen starten. So gelingt der Einstieg schrittweise, ohne dass die Komplexität überfordert. Entscheidend ist dabei, Mitarbeiter früh einzubinden und die Vorteile klar zu kommunizieren. Nur so lassen sich Vorbehalte abbauen und die Potenziale der digitalen Fertigungssteuerung voll ausschöpfen.

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Beispiel APS FEDRA: So können Sie Software für die Fertigungsplanung nutzen

Das Advanced Planning and Scheduling System FEDRA (APS FEDRA) ist eine umfassende Fertigungsplanung, die die genannten Vorteile einer Planungssoftware vereint und für Planungssicherheit sorgt. Die Software ist modular gestaltet, sodass Unternehmen genau die Funktionen nutzen können, die sie für ihre Produktionsabläufe benötigen. Zu den Standardfunktionen gehört das Detailed Scheduling, also die Feinplanung. Diese verteilt die Aufträge aus der Grobplanung auf die verfügbaren Ressourcen: Neben der Maschine, auf der ein Auftrag gefertigt wird, lässt sich mit der Software zum Beispiel auch die Reihenfolge der verschiedenen Arbeitsgänge planen. Die gesamte Planung wird in einer grafischen Plantafel dargestellt. Dies erleichtert es dem Planer zu erkennen, wie stark die Kapazitäten ausgelastet sind und wo die Belegung lückenhaft ist und effizienter geplant werden kann.

Mithilfe einer Fertigungsplanungssoftware wie APS FEDRA können Unternehmen auch mehrere Ressourcen gleichzeitig einplanen, was neben der Primärressource die Verfügbarkeit der Sekundärressourcen sichert. Zu den typischen Primärressourcen zählen Maschinen und Arbeitsplätze. Beispiele für Sekundärressourcen sind Werkzeuge und Fertigungshilfsmittel, die Unternehmen für die Produktherstellung benötigen. Die mApp Secondary Ressource Planning zeigt die Belegung dieser Ressourcen in einem Gantt-Diagramm an und führt Ressourcen, die mehrfach belegt wurden, in einer Konfliktliste auf. Zum weiteren Funktionsumfang von APS FEDRA gehören Anwendungen wie das Energy Demand Planning, mit der sich Lastspitzen vermeiden lassen, oder mApps zum Advanced Process Modeling. Mit den Anwendungen aus dieser Kategorie lassen sich Zusammenhänge und Rahmenbedingungen, die bei der Planung berücksichtigt werden sollen, detailliert modellieren.

APS FEDRA kann sowohl als Stand-alone-Lösung genutzt als auch mit den vielfältigen Funktionen des MES HYDRA X von MPDV kombiniert werden.

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Häufig gestellte Fragen


Quellen

  • Schleupner, Linus/MES D.A.CH Verband e. V.: Fachlexikon MES & Industrie 4.0, 5. Aufl., Berlin Offenbach, Deutschland: VDE Verlag GmbH, 2022, S. 55.
  • VDI-Richtlinie 5600: 2016-10 Blatt 1, S. 23.

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