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Traceability: Mit Rückverfolgbarkeit zu Transparenz & Qualität in der Produktion
Ein fehlerhaftes Bauteil kann ganze Produktionsketten stilllegen. Wenn jedoch bekannt ist, wann, wo und unter welchen Bedingungen ein Produkt gefertigt wurde, lassen sich Fehlerquellen schnell eingrenzen. Und so Kosten, Zeit sowie Imageverluste deutlich reduzieren. Was früher Wochen dauerte, lässt sich heute in Sekunden nachvollziehen: Dank Traceability, der Rückverfolgbarkeit in der Produktion.
Sie ist längst nicht mehr nur eine gesetzliche Anforderung, sondern ein strategisches Werkzeug für Qualitätssicherung, Prozessoptimierung, Kundenzufriedenheit und Vertrauen.
Erfahren Sie hier mehr über Traceability und wie Unternehmen die Rückverfolgbarkeit sicherstellen können.
Das Wichtigste in Kürze
- Traceability bedeutet die vollständige Rückverfolgbarkeit von Produkten, Materialien und Prozessen.
- Sie steigert Transparenz, Qualität und Rechtssicherheit in der Produktion.
- Traceability-Systeme ermöglichen als fester Bestandteil moderner MES-Lösungen eine durchgängige Nachvollziehbarkeit aller Fertigungsschritte.
Was ist Traceability?
Der Begriff Traceability (deutsch: Rückverfolgbarkeit) bezeichnet die Fähigkeit, den Weg eines Produkts, einer Komponente oder eines Prozesses durch die gesamte Wertschöpfungskette lückenlos nachzuvollziehen. Dabei werden sämtliche relevanten Daten – von der Herkunft der Rohstoffe bis zur Auslieferung des Endprodukts – systematisch erfasst, gespeichert und analysiert. Die internationale Norm ISO 9001 besagt, dass die Rückverfolgbarkeit zum Beispiel durch die Dokumentation von Seriennummern, Chargennummern oder Identifikationsnummern gewährleistet werden muss.
Der Traceability Report fasst alle Produktions-, Material- und Qualitätsdaten zusammen. Er dient als Dokumentationsnachweis gegenüber Kunden, Partnern und Behörden und ist ein zentrales Instrument in Audits, Zertifizierungen und Qualitätsmanagementsystemen.
Die drei Ebenen von Traceability
- Supplier Mapping (Lieferantenkartierung: Informationen über Lieferanten, deren Produktionsprozess, Materialien, Arbeitsbedingungen und Umweltpraktiken.)
- Product Traceability (Produktverfolgung: Verfolgung einzelner Produkte oder Komponenten vom Fertigungsprozess bis zum Verkauf.)
- Material Traceability (Materialverfolgung: Nachverfolgbarkeit der verwendeten Materialien von der Rohstoffquelle über die Verarbeitung bis zum fertigen Produkt.)
Jede Ebene baut auf der vorherigen auf und schafft eine immer tiefere Sicht in die Liefer- und Produktionsprozesse.
Eng verwandt ist zudem der Begriff Track & Trace:
- Track (Vorwärtsverfolgbarkeit) bedeutet dabei das Nachverfolgen des aktuellen Status oder Standorts eines Produkts,
- Trace (Rückwärtsverfolgbarkeit) beschreibt die rückwärts gerichtete Analyse, also das Zurückverfolgen der Herkunft oder Ursache eines Ereignisses.
Deshalb wird Traceability eingesetzt
Rückverfolgbarkeit geht über eine bloße Gewährleistung der Dokumentationspflicht hinaus. Sie schafft außerdem Transparenz, Sicherheit und Vertrauen und ist ein Wettbewerbsfaktor. Unternehmen nutzen Traceability daher aus mehreren Gründen:
Qualitätssicherung und Prozessoptimierung
Fehler lassen sich frühzeitig erkennen und eingrenzen. Produktionsdaten helfen, Ursachen zu analysieren und interne Abläufe kontinuierlich zu verbessern.
Effizienz und Kostenkontrolle
Eine Verbesserung der Effizienz reduziert Kosten im gesamten Fertigungs- und Herstellungsprozess, von der Beschaffung über die Produktion bis zum Vertrieb. Durch gezielte Rückverfolgung können zudem Rückrufaktionen auf betroffene Chargen beschränkt und Stillstandzeiten minimiert werden. Gleichzeitig sinken die Lager- und Prüfkosten.
Rechtssicherheit und Compliance
In vielen Branchen ist Rückverfolgbarkeit gesetzlich vorgeschrieben. Ein funktionierendes Traceability-System schützt vor Haftungsrisiken und gewährleistet Normkonformität (z. B. DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 13485, IATF 16949, GMP).
Nachhaltigkeit und Transparenz
Immer mehr Unternehmen nutzen Traceability, um Materialherkünfte und CO₂-Bilanzen offenzulegen. Ein klarer Wettbewerbsvorteil im Kontext nachhaltiger Produktion.
Technische Umsetzung: So funktioniert Traceability in der Praxis
Ein funktionierendes Traceability-System basiert auf drei Kernkomponenten:
1. Identifikation und Kennzeichnung
Jedes Produkt erhält eine eindeutige Kennzeichnung, zum Beispiel per Barcode, QR-Code oder RFID-Tag. Diese Identifikation begleitet den Artikel über alle Produktionsstufen hinweg.
2. Datenerfassung
Sensoren, Maschinen und Mitarbeiter erfassen Daten zu Chargen, Produktionszeiten, Maschinenparametern und Qualitätsergebnissen vollautomatisch im MES-System.
3. Datennutzung
Alle Informationen werden in einer zentralen Datenbank gesammelt und stehen in Echtzeit zur Verfügung.
- Berichte zeigen, welche Materialien in welches Produkt eingeflossen sind.
- Reports dokumentieren den gesamten Produktionsweg.
- Predictive Analytics ermöglicht eine vorausschauende Qualitätssicherung.
Mit einem MES-System wie MES HYDRA X lassen sich Rückverfolgbarkeitsprozesse automatisiert und standardkonform abbilden – von der Materialcharge bis zum Endprodukt.
Wo wird Traceability in der Industrie 4.0 genutzt?
Traceability ist in nahezu allen Industriezweigen relevant. Eine Implementierung erfolgt besonders dort, wo Qualität und Sicherheit an erster Stelle stehen:
- Automobilindustrie: Hier ist Traceability längst Pflicht. Jedes Bauteil wird einem Fahrzeug zugeordnet, über FIN (Fahrzeugidentifikationsnummer), Seriennummer, Chargenmanagement und Produktionsdaten.
- Medizintechnik & Pharma: Dokumentationspflicht und Nachweisführung gemäß regulatorischer Standards. Gesetzlich vorgeschriebene UDI-Codes (Unique Device Identification) ermöglichen die lückenlose Rückverfolgung von Medizinprodukten.
- Lebensmittelproduktion: Rückverfolgung von Zutaten, Chargen und Lieferketten ist entscheidend für die Lebensmittelsicherheit.
- Maschinenbau und Elektronik: Kontrolle von Bauteilen und Komponenten. Komplexe Baugruppen werden über Seriennummern und Produktionshistorien dokumentiert. Wichtig für Service- und Garantieleistungen, sowie After-Sales.
- Logistik & Supply Chain: Transparenz über Warenbewegungen und Lieferstatus.
- Luft- und Raumfahrt: Strenge Nachweispflicht für jedes Bauteil. Seriennummern, Materialzertifikate und Prüfprotokolle sichern die Rückverfolgbarkeit und die gesetzlichen Vorgaben.
Damit ist Traceability ein entscheidendes Element einer vernetzten, digitalen und transparenten Produktionsumgebung wie der Smart Factory.
Vorteile & Herausforderungen bei der Implementierung von Traceability
Immer mehr Unternehmen setzen auf Traceability, um den gesetzlichen Vorgaben und steigenden Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Besonders in regulierten Branchen ist Rückverfolgbarkeit bereits Pflicht.
Die Vorteile von Traceability liegen klar auf der Hand:
- Fehlerquellen schneller erkennen und beheben durch gezielte Ursachenanalyse
- Erhöhte Produktsicherheit
- Effizientere Produktionsprozesse durch reduzierte Stillstandszeiten
- Compliance und Auditfähigkeit sicherstellen
- Vertrauen bei Kunden und Partnern stärken
- Transparenz über Lieferketten hinweg erhöhen
Viele Unternehmen zögern aufgrund verschiedener Bedenken bei der Einführung von Traceability. Doch diese lassen sich bei genauer Betrachtung oft ausräumen.
Zwar wird häufig befürchtet, die Systeme seien zu teuer, doch moderne Lösungen amortisieren sich schnell durch geringere Ausschuss- und Rückrufkosten. Auch die Sorge vor zu hoher Komplexität ist unbegründet, denn intuitive MES-Oberflächen machen die Bedienung einfach und übersichtlich. Die automatische Datenerfassung reduziert zudem den manuellen Dokumentationsaufwand erheblich. Rückverfolgbarkeit ist in vielen Branchen längst Pflicht und bietet gleichzeitig einen klaren Wettbewerbsvorteil. Moderne Traceability Software ist zudem DSGVO-konform und sicher. Sie dient der Transparenz in Prozessen, nicht der Überwachung von Mitarbeitenden.
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FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Traceability
Was versteht man unter Traceability (Rückverfolgbarkeit)?
Alle Arten von Traceability beschreiben die Fähigkeit, Produkte, Materialien und Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette lückenlos nachzuverfolgen – von der Rohstoffquelle bis zum Endkunden. Ziel der Rückverfolgbarkeit ist eine lückenlose Nachvollziehbarkeit, woher ein Produkt stammt, wann es gefertigt wurde und welche Schritte es durchlaufen hat.
Was versteht man unter Track & Trace?
Track & Trace bedeutet das Erfassen (Track) und Zurückverfolgen (Trace) von Produktbewegungen, häufig in Echtzeit. Damit können Unternehmen jederzeit sehen, wo sich Materialien oder Produkte befinden und wie sie sich durch die Lieferkette bewegen. Diese Transparenz sorgt für mehr Kontrolle, Qualität und Vertrauen in Produktions- und Logistikprozessen.
Was ist ein Traceability Report?
Ein Traceability Report dokumentiert die Rückverfolgbarkeit. Produktions- und Prozessdaten und dient als Nachweis für Qualität, Sicherheit und Compliance. Er zeigt übersichtlich, welche Materialien und Maschinen an der Fertigung beteiligt waren und wann die jeweiligen Arbeitsschritte erfolgten. Dadurch wird die Rückverfolgbarkeit transparent und prüfbar.
Quellen:
- Stroessenreuther, Stefan: Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit in der ISO 9001: Bedeutung, Anforderungen und Umsetzung, in: SMCT Management, https://smct-management.de/kennzeichnung-und-rueckverfolgbarkeit-in-der-iso-9001-bedeutung-anforderungen-und-umsetzung/ (abgerufen am 29.10.2025)
- International Organization for Standardization: ISO 9001:2015: How to use it, 2019, https://www.iso.org/files/live/sites/isoorg/files/store/en/PUB100373.pdf (abgerufen am 29.10.2025)
- skriptorium.eu: Kostenlose Vorlage/Muster zu einem Qualitätsmanagement-Handbuch (QM-Handbuch) nach ISO 9001:2015, https://skriptorium.eu/qualitaetsmanagement/qualitaetsmanagement-handbuch-iso-90012015/#h-8-5-2-kennzeichnung-und-ruckverfolgbarkeit (abgerufen am 29.10.2025)
- Was ist die #IATF16949? Ein kompakter Überblick zum Automotive-Standard, https://www.youtube.com/watch?v=99VJVnE9Fy4 (abgerufen am 29.10.2025)
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