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HMI: Mit Human-Machine-Interfaces Fertigungsprozesse in Echtzeit steuern

Montagmorgen in der Fertigung: Die Schicht beginnt, die ersten Maschinen laufen an. Am Touchpanel meldet sich die erste Störung. Doch statt hektischer Fehlersuche reicht ein Blick auf die übersichtliche Oberfläche. Ein Fingertipp, ein paar Sekunden und das System läuft wieder. In der modernen Produktion funktioniert nichts ohne klare Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine. Human-Machine-Interfaces (HMI) sorgen dafür, dass Informationen verständlich dargestellt und Maschinen präzise gesteuert werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine: Die Bedeutung von HMI liegt in ihrer Rolle als zentrale Schnittstelle: Über sie steuern Mitarbeitende Maschinen und erfassen oder rufen Daten in Echtzeit ab.
  • Mehr Überblick und Effizienz: Ein HMI bündelt alle wichtigen Informationen an einem Ort, vereinfacht die Steuerung komplexer Prozesse und ermöglicht schnelle Reaktionen.
  • Maschinenbau, Energie, Wasser & mehr: HMI-Systeme steuern und überwachen Anlagen in zahlreichen Branchen – von der Lebensmittelproduktion über Recycling bis zur Wasserwirtschaft.
  • Strukturierte Oberfläche für effiziente Bedienung: HMIs bündeln Live-Daten, Statusanzeigen und Alarme in einem System. Sie sind intuitiv bedienbar, auch bei komplexen Abläufen.
  • Anbindung an SPS, Sensorik und IT-Systeme: Das HMI verbindet sich z. B. mit PLCs, I/O-Sensoren, SCADA, MES oder ERP – für durchgängige Datenflüsse und reibungslose Prozesse.
  • Datensicherheit direkt im System: Moderne HMIs integrieren Schutzmechanismen wie HTTPS, zertifikatsbasierte Prüfungen und gesicherte SPS-Verbindungen bereits ab Werk.
  • Anbindung von HMI-Systemen an MES: MPDV sorgt dafür, dass Daten aus Human-Machine-Interfaces effizient in das MES übertragen und dort weiterverarbeitet werden.

Definition: Was ist ein HMI?

Ein HMI (Human- Machine- Interface, deutsch: Mensch-Maschinen-Schnittstelle) ist eine Software oder ein Gerät, über das ein Mensch mit einer Maschine interagieren kann. Im Bereich der Fertigung geschieht dies zum Beispiel über ein Maschinenbedienpult, über das eine Anlage gesteuert wird. Anwendung findet es auch über ein Shopfloor-Terminal, das die Schnittstelle zu einem Manufacturing Execution System (MES). Das Shopfloor-Terminal ermöglicht es, Daten direkt in der Fertigung zu erfassen oder Informationen aus dem MES anzuzeigen.

Die Mensch-Maschine-Schnittstelle muss so an den Menschen angepasst sein, dass dieser die Maschine einfach und bequem bedienen kann. Dies umfasst sowohl die Ergonomie der Hardware als auch die Benutzerführung der Software. Im Manufacturing Execution System HYDRA X von MPDV kann die Benutzeroberfläche daher individuell konfiguriert werden, sodass der Mitarbeitende genau die Informationen sieht, die er für seine Arbeit benötigt.

So unterscheiden sich HMIs von GUIs

Weil sich HMI und GUI (Graphical User Interface) auf den ersten Blick ähneln, werden sie in der Praxis häufig gleichgesetzt – zu Unrecht. Grafische Benutzeroberflächen (GUIs) stammen ursprünglich aus dem PC-Bereich und dienen vor allem der visuellen Steuerung von Software. HMI-Panels hingegen sind für den industriellen Einsatz konzipiert und direkt mit Maschinen oder Steuerungen wie SPS verbunden.

Ihre Vorteile: So profitieren Sie von HMI-Software

  • Bessere Übersicht: Daten, Kennzahlen und Maschinenzustände werden auf einen Blick visualisiert und bleiben stets nachvollziehbar.
  • Zentrale Steuerung: Prozesse können direkt über eine gemeinsame Bedienoberfläche überwacht und angepasst werden.
  • Direkte Verbindung zur Steuerungsebene: HMIs kommunizieren in Echtzeit mit SPS-Systemen und zeigen aktuelle Werte unmittelbar an.
  • Frühzeitige Fehlererkennung: Warnmeldungen erscheinen sofort, sodass Ausfälle schneller behoben werden können.
  • Nahtlose Integration: Durch die Verbindung zu SCADA-, MES- oder ERP-Systemen entsteht ein durchgängiger Informationsfluss.
  • Mobiler Zugriff: Touchscreens und mobile Anwendungen ermöglichen die Überwachung und Steuerung auch aus der Ferne.
  • Weniger Aufwand: Digitale Datenerfassung ersetzt handschriftliche Notizen und reduziert menschliche Fehler.
  • Einfache Bedienung: Klare, aufgeräumte Benutzeroberflächen mit durchdachtem Design sorgen für intuitive Nutzung.

Hier kommen Human-Machine-Interface-Systems zum Einsatz

In der Fertigungsindustrie sind Touchscreen-Human-Machine-Interfaces zentrale Elemente, um Maschinen präzise zu steuern und zu überwachen. Die Kommunikationsschnittstellen kommen aber auch in vielen anderen Bereichen zum Einsatz: Vom Lichtschalter über Dreh-Drück-Steller bis hin zu Sprachassistenz-Systemen sind Human-Machine-Interfaces aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Typische Einsatzfelder von HMI-Systemen in der Industrie:

  • Energieversorgung
  • Lebensmittel- und Getränkeindustrie
  • Maschinenbau und Fertigung
  • Öl- und Gasindustrie
  • Strom- und Kraftwerksbetrieb
  • Recyclinganlagen
  • Transport und Logistik
  • Wasser- und Abwasserwirtschaft

HMI & Produktion: Bedienoberflächen, die den Betrieb erleichtern

Gute HMIs liefern Informationen in Echtzeit und ermöglichen schnelle Reaktionen. Die Benutzeroberfläche bleibt übersichtlich, auch wenn Prozesse komplex sind. Eingaben funktionieren präzise – direkt an der Anlage oder über mobile Geräte.

Moderne Eingabemethoden:

  • Touchscreens: Direktes und schnelles Steuern per Fingertipp
  • Tablets und Smartphones: Zugriff auf Maschinen auch von unterwegs
  • Tastatur und Maus: Klassisch, vor allem bei komplexeren Eingaben
  • Push-Buttons: Robuste Lösung für einfache, häufige Aktionen
  • Multitouch & Gesten auf Panels: Intuitive Interaktion mit komplexen Oberflächen

Klar strukturierte Visualisierungen:

  • Dashboards: Maschinenstatus, KPIs und Produktionsdaten auf einen Blick
  • Alarme: Farblich hervorgehoben – Probleme werden sofort sichtbar
  • Trend- und Verlaufsanzeigen: Entwicklungen nachvollziehen und früh reagieren
  • Live-Videos und Prozessvisualisierungen: Optional integrierbar für visuelle Kontrolle
  • Echtzeit-Datenanzeige: Keine Verzögerung – aktuelle Werte direkt am Bildschirm

SCADA, MES & Co: Das HMI-Panel als Knotenpunkt

Eine Stärke von Human-Machine-Interface-Software liegt in der Vernetzung. Erst durch die passende Anbindung an Steuerungssysteme, Sensoren und IT-Systeme wird es zum zentralen Zugangspunkt für Daten, Steuerung und Analyse. Die direkte Kommunikation mit anderen Systemen ermöglicht schnelle Reaktionen und effizientere Abläufe.

Smartes Human-Machine-Interface-Design setzt auf Verbindungspunkte zu:

  • PLCs: Hauptschnittstelle zur Datenübertragung und Steuerung industrieller Prozesse.
  • I/O-Sensoren: Erfassen Echtzeitdaten aus der Anlage und liefern sie direkt an das HMI.
  • SCADA-Systeme: Die Verbindung von HMI und SCADA (Supervisory Control and Data) schafft eine leistungsstarke Kombination aus lokaler Steuerung und zentraler Analyse.
  • MES/ERP: MES und ERP binden Produktions- und Geschäftsdaten für ganzheitliche Prozessanalysen ein.
  • Edge-Verbindungen: Stellen Daten aus Feldgeräten lokal bereit, ohne Umwege über zentrale Server.
  • Cloud: Erlaubt den ortsunabhängigen Zugriff auf Visualisierungen und Auswertungen – auch als Teil von IoT-Anwendungen.

Technische und gesetzliche Sicherheitsanforderungen an HMIs

Ein HMI hat direkten Zugang zu sensiblen Produktionsdaten und zur Steuerung zentraler Anlagenkomponenten. Ohne wirksame Sicherheitsmaßnahmen kann eine einzige Schwachstelle reichen, um Schäden zu verursachen. Moderne HMI-Systeme setzen daher auf durchdachte Schutzmechanismen, die unbefugten Zugriff, Manipulation und Datenverlust konsequent verhindern:

  • Zugriffsschutz: Nur autorisierte Nutzer mit persönlichen Zugangsdaten können auf das Panel zugreifen. So bleibt selbst bei mehreren Steuerungen die Kontrolle sicher geregelt.
  • HTTPS-Verschlüsselung: Alle Daten zwischen Bedienoberfläche und Webserver werden verschlüsselt übertragen und sind damit vor Manipulation und Auslesen geschützt.
  • Zertifikatsprüfung im Browser: Der Browser erkennt automatisch ungültige oder nicht vertrauenswürdige Zertifikate und warnt aktiv vor unsicheren Verbindungen.
  • Sichere Cloud-Anbindung: Bei optionaler Cloud-Nutzung erfolgt die Datenübertragung stets verschlüsselt, um auch externe Schnittstellen bestmöglich abzusichern.
  • Gesicherte SPS-Kommunikation: Die Verbindung zur Steuerungseinheit (SPS) ist ebenfalls geschützt. Prozessdaten bleiben vor unbefugtem Zugriff geschützt – ein wichtiger Aspekt der Zuverlässigkeit moderner Systeme.

 

Gesetzliche Vorgaben rund um HMI-Sicherheit

Damit HMI-Systeme sicher betrieben werden können, müssen sie nicht nur technisch zuverlässig, sondern auch normkonform sein. Verschiedene EU-Richtlinien und internationale Standards legen fest, wie Bedienoberflächen, Steuerungen und IT-Verbindungen gestaltet und geschützt werden müssen.

Wichtige Regelwerke im Überblick:

  • Maschinenrichtlinie 2006/42/EG: Regelt grundlegende Sicherheitsanforderungen an Maschinen, Steuerungen und Anzeigen. Ab 2027 ersetzt durch die EU-Maschinenverordnung (EU) 2023/1230, die auch technologisch fortschrittliche Bedienkonzepte stärker berücksichtigt.
  • IEC 62443: Normenreihe zur IT-Sicherheit in industriellen Kommunikationsnetzen – definiert Schutzmaßnahmen für Hersteller, Integratoren und Betreiber.
  • ISO/IEC 27001: Standard für ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS), relevant bei der Einbindung von HMIs in IT- oder Cloud-Strukturen.

HMI für die Smart Factory der Zukunft: Intuitiver, immersiver, intelligenter

Die Fortschritte in der HMI-Technologie verändern die Interaktion zwischen Benutzer und Maschine grundlegend. HMIs entwickeln sich zu lernfähigen Assistenten, die nicht mehr nur anzeigen, sondern verstehen und vorausschauen. Sprach- und Gestensteuerung, eingeblendete Echtzeitdaten per AR oder haptisches Feedback sorgen für nahtlose Bedienung – auch ohne Berührung. Gleichzeitig verschmelzen Sensorik, KI und adaptive Oberflächen zu Schnittstellen, die sich dem Nutzer anpassen statt umgekehrt. Wer jetzt in zukunftsfähige HMIs investiert, schafft nicht nur mehr Komfort, sondern sichert sich einen Vorsprung in einer vernetzten, reaktionsschnellen Produktionswelt.

MPDV: Ihre Daten aus dem HMI sinnvoll weitergedacht

HMI-Systeme bilden die Schnittstelle zwischen User und Maschine. MPDV sorgt dafür, dass aus dieser Verbindung ein echter Mehrwert entsteht. Als Leader in der SPARK Matrix MES 2025 entwickeln wir passgenaue IT- und Engineering-Lösungen für die Fertigung. Mit rund 520 Mitarbeitenden, internationalen Standorten und klarer regionaler Verwurzelung steht MPDV für digitale Innovation, die praktikabel bleibt – und die Menschen im Produktionsumfeld unterstützt statt ersetzt. Starten Sie mit uns den nächsten Schritt in Ihrer Fertigungsstrategie.

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